Was ist Bullet Journaling?

Kennst du auch dieses Problem, dass du eine Menge To-Do-Listen hast, einen Terminkalender und dann kommen da noch auf dem Schreibtisch verteilte Notizzettel hinzu, auf denen die Geschenkideen für den Geburtstag der besten Freundin oder Stichpunkte zum nächsten Projekt für die Arbeit festgehalten sind.

Wäre es da nicht perfekt, eine Lösung zu haben, die all diese Punkte verbindet und damit diesem Zettelchaos ein Ende macht?

Das hat sich wohl auch Ryder Carroll gedacht, als er das System für das Bullet Journal entwickelte. Denn es ist genau das: Ein System, dass die Planung vereinfacht, vor allem, weil man sie so individuell gestalten kann!

Ein Bullet Journal ist wie ein Kalender, den man komplett selbst anlegt und gestaltet. Dafür genügt einfach ein leeres Notizbuch und ein paar Stifte. Nein, eigentlich reicht sogar ein Stift.

Klingt jetzt etwas einfach? Ist es eigentlich auch. Ein Bullet Journal muss nicht aufwändig sein. Aber natürlich bietet es auch die Möglichkeit, sich kreativ richtig auszutoben.

Was ist drin im Bullet Journal?

Das klassische Bullet Journal besteht aus ein paar Elementen, die wie ein Grundgerüst sind. Das kann allerdings immer individuell erweitert oder verkleinert werden. Folgende Elemente sind jedoch oft zu finden:

  •  key: Der Key ist wie eine Legende zu einer Landkarte. Du kannst Symbolen bestimmte Bedeutungen zuordnen und dann in deiner Planung benutzen. Beispielsweise könnte ein klassischer Bullet Point für eine Aufgabe stehen, die du erledigen musst. Wenn du die Aufgabe erledigt hast, dann machst du ein Kreuz daraus und wenn du die Aufgabe auf den nächsten Tag verschiebst, dann machst du daraus einen Pfeil. In dieser Weise kannst du dir weitere Symbole aussuchen und mit den Bedeutungen versehen, die für dich nützlich sind.
  • Index: Ganz vorne im Bullet Journal kannst du ein Inhaltsverzeichnis anlegen. Manche Notizbücher haben dies schon auf den ersten Seiten. Wenn nicht, dann lass einfach die ersten 3-4 Seiten frei, die sollten in der Regel ausreichen, um die von dir angelegten Seiten dort zu vermerken
  • Future Log: Der Future Log ist wie eine Jahresübersicht. Dort hast du für jeden Monat des Jahres ein bisschen Platz, um die wichtigsten Termine im Voraus einzutragen. Das ist vor allem wichtig, weil man in der Regel nicht das ganze Bullet Journal auf einmal anlegt, sondern Monat für Monat. Wenn du also schon Anfang des Jahres einen Termin im Juni hast, kannst du ihn im Futur Log eintragen, obwohl der Juni selbst noch nicht angelegt ist.
  • Monatsübersicht / monthly spread: Jeder Monat beginnt in der Regel mit einer Übersicht aller Tage. Ich nutze dafür 1-2 Seiten. Auch hier gilt wieder, dass Termine oder ähnliches schon für Tage des Monats eingetragen werden können, für die die Wochenübersicht noch nicht angelegt ist. Und natürlich bietet sie eine Übersicht über den Monat, um alles schnell mit einem Blick zu erfassen.
  • Wochenübersicht / weekly spread: Hier ist Platz für die Detailplanung. Eine zeitliche Planung für den Tag oder To-Do-Listen können in der Wochenübersicht perfekt festgehalten werden. Entweder man nutzt 1-2 Seiten für eine ganze Woche oder man nimmt sich etwas mehr Platz und hat eine ganze Seite für ein Tag. Da man alles selbst anlegt ist alles möglich!

Neben diesem Grundgerüst gibt es eine Vielzahl an weiteren Seiten, die du in dein Bullet Journal aufnehmen kannst, wie zum Beispiel Tabellen, in denen du deine Gewohnheiten nachverfolgst, die du regelmäßiger machen möchtest, einen Geburtstagskalender oder einen Finanzplan.

Die Möglichkeiten sind grenzenlos.

Außerdem kannst du natürlich auch Teile des Grundgerüsts weglassen. Ich nutze beispielsweise kein Inhaltsverzeichnis. In meinem Notizbuch ist zwar eins enthalten, aber dafür habe ich persönlich keine Verwendung. Genauso kannst du Teile weglassen, für die du keine Verwendung hast – denn beim Bullet Journal zählt vor allem, dass es für dich und deine Bedürfnisse angepasst sein sollte.

Von praktisch-minimalistisch bis
künstlerisch-verspielt

Das von Ryder Carroll entwickelte Bullet Journal System soll vor allem praktisch sein und ist sehr minimalistisch. Dafür reicht tatsächlich ein Notizbuch und ein Stift. Inzwischen haben sich aber viele verschiedenen Formen des Bullet Journaling entwickelt und einige davon sind ziemlich bunt. Es können verschiedene Stifte, Farben und Schriften zum Einsatz kommen.

Gerade wer sich für Handlettering begeistern kann, findet im Bullet Journal jede Menge Gelegenheiten, sich darin zu üben – für Monatsüberschriften, um verschiedene Funktionen mit verschiedenen Schriften zu kennzeichnen oder auch indem man schöne Sprüche integriert, die am besten noch richtig motivieren.

Auch mit Washitape, schönem Papier und Fotos lässt sich ein Bullet Journal dekorieren. Auch hier sind die Möglichkeiten mal wieder grenzenlos. Ich glaube gerade für den Anfang ist es aber wichtig, dass man sich nicht überfordern lässt.

Man kann schnell mal eingeschüchtert sein, wenn man all die schönen Bilder von künstlerisch dekorierten Bullet Journal Seiten auf Pinterest und Instagram sieht.

Aber vergiss nicht: Hier geht es um deine individuelle Planung, dein Journal, dass dir den Alltag erleichtern soll und an dem du im Idealfall auch Spaß hast. Wenn du also der minimalistische Typ à la Ryder Carroll bist, dann ist das super. Wenn du dich gerne kreativ austobst und dein Bullet Journal mit verschnörkelten Schriften und aufwändigen Zeichnungen verzierst, dann ist das genauso super!

Ich persönlich mag es, das Bullet Journal kreativ zu gestalten. Das kostet natürlich mehr Zeit, aber auch das hat für mich eine Art Nutzen, denn Zeichnen und Malen hilft mir sehr dabei zu entspannen, es tut mir einfach gut! Die letzten Jahre ist das bei mir leider viel zu kurz gekommen, wie es oft ist, wenn man ein bisschen älter und der Alltag automatisch voller wird. Aber durch das Bullet Journal komme ich jetzt wieder regelmäßig dazu, etwas zu zeichnen und kreativ zu gestalten.

Lass dich also nicht davon „abschrecken“, dass die Bilder von meinem Bullet Journal etwas aufwändiger gestaltet sind, wenn du ein sehr minimalistischer Typ bist oder einfach einen anderen Stil hast als ich.

Nimm dir einfach Zeit das alles für dich auszuprobieren. Du kannst das System von Monat zu Monat immer weiter deinen Bedürfnissen anpassen und Stück für Stück deinen Stil finden.


Artikel geschrieben von Nicole

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